Dem Mythos nach wurde die Shwedagon-Pagode zu Lebzeiten Buddhas vor ungefähr 2500 Jahren gebaut. Zwei Händler aus Okkalapa, dem heutigen Yangon, sollen Buddha kurz nach seiner Erleuchtung getroffen haben und schlossen sich ihm als Schüler an. Der Heilige gab ihnen acht seiner Haare, die sie mit zurück in ihre Heimat brachten. Dort bauten sie auf dem Singuttara-Hügel den allerersten buddhistischen Tempel, der als Schrein für die Haare diente.
Die Reliquien machten aus der Pagode einen Wallfahrtsort – nicht nur für Gläubige aus Myanmar, sondern aus ganz Asien.
Für diese Legende gibt es allerdings keine historischen Beweise. Viele Archäologen vermuten, dass die Grundsteinlegung der Shwedagon-Pagode zwischen dem 6. und dem 10. Jahrhundert erfolgte. Als gesichert gilt, dass König Anawrahta von Bagan die Anlage im 11. Jahrhundert gesehen hat.
Im Verlaufe der Jahrhunderte wurde die Stätte mehrmals renoviert und ausgebaut. Im 15. Jahrhundert spendete die Königin Shin Saw Pu ihr Körpergewicht von 40 kg in Blattgold zur Verzierung der Pagode. Ihr Nachfolger König Dhammazedi gab sogar sein vierfaches Körpergewicht in Gold.
Zusätzlich stiftete er eine gigantische Glocke von 30 Tonnen Gewicht. Doch rund hundert Jahre später wurde sie vom portugiesischen Abenteurer Filipe de Brito e Nicote geraubt und versank beim Transport im Yangon-Fluss. In den 1990er Jahren suchte die Militärregierung mit Hilfe französischer Experten nach der Glocke, fand aber keine Spur.
König Singhu von Ava spendete eine ähnlich massive Glocke, von 23 Tonnen Gewicht. Wieder versuchten Europäer sie zu entwenden und wieder versank sie im Fluss. Doch dieses Mal konnte sie gerettet werden.