Im Zentrum des Landes liegt Mandalay. Die Stadt mit seinen 1,6 Millionen Einwohnern schmiegt sich entlang des Irrawaddy-Flusses. Der Klassiker des Myanmar-Tourismus schlechthin ist die Flusskreuzfahrt von Yangon nach Mandalay.
Mandalay wurde 1857 aus astrologischen Gründen zur Hauptstadt des Königreich Birma. Doch sie behielt diesen Titel nicht lange, da die Briten das Land eroberten und Yangon 1885 zur Hauptstadt ernannt wurde.
Eine der Hauptsehenswürdigkeiten ist der Königspalast. Allerdings ist während des 2. Weltkriegs viel der historischen Bausubstanz bei den Kämpfen zwischen Briten und Japanern zerstört worden. Erst in den 1990er Jahren wurde der Palast komplett wieder hergestellt.
Der Kuthodaw-Tempel wurde anlässlich des 5. Buddhistischen Konzils erbaut. Das Zusammentreffen fand 1871 statt, dem 2400 Todestag Buddhas. Daher waren es 2400 Mönche, die sich in Mandalay trafen, um den sogenannten Pali-Kanon festzulegen – dem wichtigsten Schriftwerk im Theravada-Buddhismus.
Um den besonderen Ereignis gerecht zu werden, wurden beim Bau des Tempels keine Kosten und Mühen gescheut. Im Zentrum der großflächigen Anlage befindet sich eine Pagode, die sich an der Form der Shwezigon in Bagan orientiert.
Auf dem Gelände befindet sich das sogenannte „weltgrößte Buch“. In 729 pavillonartigen Stupas stehen Marmortafeln, die alle zusammengenommen den kompletten Pali-Kanon darstellen.
Die gedruckte Fassung dieser Textsammlung erschien 1900 in 38 Bänden mit jeweils ca. 400 Seiten. Um dieses Mammutwerk in die Tafeln einzumeißeln benötigten 200 Graveure insgesamt 7 ½ Jahre.
Einige Jahre später wurde mit dem Sandamuni-Tempel unweit des Kuthodaw-Tempels eine weitere Anlage erbaut, die an den ermordeten Kronprinzen Kanaung erinnern soll, der einer Palastintrige zum Opfer fiel.
Der Tempel, der 1913 fertiggestellt wurde, verfügt über noch mehr Pagoden. Auf insgesamt 1774 Tafeln werden buddhistische Texte dargestellt. Im Gegensatz zum Kuthodaw wirkt die Anlage allerdings dicht gedrängt. Es gibt kaum freie Flächen und besinnliche Ruhezonen.
Mahamuni-Buddha-Tempel wurde 1784 von König Bodawpaya erbaut. Seine Berühmtheit verdankt der Ort dem Mahamuni-Buddha, einer vier Meter hohen Buddha-Statue.
Ursprünglich war es ein Bronzebildnis – doch der Brauch Blattgold auf die Statue zu pressen, schuf im Verlauf der Jahrhunderte eine ca. 15 cm dicke Goldschicht.